«Wäre an einer anderen Hochschule gar nicht möglich gewesen»
Oliver Steimer hat an der FFHS Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Und gleichzeitig mit seinem Bruder eine Firma aufgebaut und bereits einen Arbeitsplatz geschaffen. Weitere sollen folgen.
Familienbetrieb. Oliver Steimer (rechts) und sein Bruder Marc. (Foto zvg)
«Wir glauben an den Werkplatz Schweiz», sagt Oliver Steimer mit ruhiger Stimme am Telefon. Im Hintergrund hört man den Lärm von CNC-Maschinen. Das sind computergesteuerte Anlagen, die mit Höchstpräzision so ziemlich alles bearbeiten können, was in der Industrie nachgefragt wird.
Oliver Steimer führt den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Marc. Jüngst konnten die beiden Jungunternehmer die erste Vollzeitstelle schaffen. «Für einen Aussenstehenden hört sich das womöglich nach nichts an, aber für uns ist das ein echter Erfolg.»
Vor knapp drei Jahren haben die beiden Brüder die Steimer Production AG gegründet. Die 30m2 in Aarau wurden bald zu klein. Aus Kapazitätsgründen und wegen laufend steigendem Auftragsvolumen wurde der Sitz des Unternehmens 2020 dann nach Reiden LU in eine neue Produktionshalle (300m2) verlegt. Gleichzeitig stiegen die beiden Brüder endgültig und zu 100 Prozent ein ins Unternehmertum. Und das mitten in der Corona-Pandemie – in einer hart umkämpften Branche, mit überschaubaren
Margen und hohen Investitionskosten.
Wenn Oliver Steimer davon spricht, hört es sich jedoch an, dass für ihn nie etwas Anderes infrage kam, als sei sein Entscheid, eine Firma zu gründen, das Normalste auf der Welt. Genauso selbstverständlich war es für ihn, an der FFHS zu studieren. Seinen Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen hat er im Frühjahr 2021 abgeschlossen. Zuvor liess er sich an einer höheren Fachschule zum Techniker ausbilden. «Studieren und gleichzeitig ein Unternehmen aufbauen – das wäre in einer anderen Fachhochschule gar nicht möglich gewesen», sagt Oliver Steimer, «für mich lag es auf der Hand, an der FFHS zu studieren».
Aber nicht nur das flexible Studienmodell hat er geschätzt. Den Lernstoff habe er direkt in den Aufbau der jungen Firma einfliessen lassen können. Dazu komme das Netzwerk an der FFHS, bestehend aus den Dozierenden und den Mitstudierenden. «In der Klasse waren viele interessante Leute, die bereits in der Industrie arbeiteten, aber auch aus anderen Branchen. Der Austausch war super, ich konnte dabei viel lernen und mitnehmen.» Die Investition in sein Studium an der FFHS habe sich gelohnt, sagt Oliver Steimer. Das Gleiche will er dereinst auch von seinem Unternehmen sagen. Der Anfang ist geglückt.