27.06.2023

5 Tipps zur Evaluation von digitalen Lernangeboten

In den bisherigen drei Beiträgen behandelten wir die Planung, die Entwicklung sowie die Durchführung digitaler Lernangebote. Im vorliegenden, letzten Beitrag dieser Serie erfahren Sie fünf Kurztipps zur Evaluation solcher.

1. Ganzheitlich betrachten

Die Evaluation digitaler Lernangebote findet nicht einfach am Ende der «Reise» statt. Sie soll während des ganzen Planungs-, Entwicklungs- und Durchführungsprozesses hindurch enthalten sein. Auch sollen dabei breit abgestützt relevante Stakeholder und deren Perspektiven einbezogen werden. Die Lernenden sind darin sicherlich die zentralste, aber eben nicht die einzige zu betrachtende Gruppe. So können Rückmeldungen und Erkenntnisse unterschiedlicher Rollen gewonnen und dadurch der Prozess und das Produkt optimiert werden.

2. Ziele im Auge behalten

Ganzheitlich heisst nicht ziellos. In einem Evaluationskonzept ist vorgängig zu definieren, was genau der Gegenstand der Evaluation ist, welche Evaluationsziele verfolgt und wie diese erreicht werden können. Das digitale Format mag hierbei dazu verleiten, im Rahmen des Rechtlichen vorsorglich so viele Daten wie möglich zu sammeln bzw. zu erheben. Man hat, was man hat. Wer aber nicht weiss, was evaluiert bzw. welche Fragen durch die Evaluation beantwortet werden sollen, dem nützen letztlich auch die vielen Daten nichts.

3. Didaktik zugrunde legen

Nur weil alle zufrieden sind, ist ein digitales Lernangebot nicht zwingend «gut». Bei der Evaluation digitaler Lernangebote sollte nicht bloss nach der Zufriedenheit gefragt werden. Kriterien und deren Indikatoren sind gerade auch aus empirischen Forschungserkenntnissen guter Lehre herzuleiten. Beispielsweise sind Gruppenarbeiten sehr beliebt – vor allem bei Dozierenden. Würden Lernende didaktisch sinnvoll eingesetzte Gruppenarbeiten anderen «Kunden» nicht unbedingt weiterempfehlen, können sie dennoch lernwirksam sein. Lehrende und Lernende schätzen kurzfristig nicht immer die gleichen Ziele.

4. Learning Usability testen

Wie bereits im ersten Beitrag erwähnt, ist die Technologie beim digitalen Lernen zweitrangig. Die Usability, sprich Gebrauchstauglichkeit ist deswegen nicht weniger wichtig. Die Lernenden müssen sich beim digitalen Lernen aufs Wesentliche – das Lernen – fokussieren können und dürfen nicht unnötig durch die Technologie beansprucht werden. Digitale Lernumgebungen sowie die darin bereitgestellten Lernangebote müssen effektiv, effizient und zufriedenstellend nutzbar sein. Dies lässt sich u. a. mithilfe eines Usability-Tests, bei dem repräsentative Testpersonen in einem standardisierten Verfahren Aufgaben lösen, evaluieren.

5. Kontinuierlich optimieren

Nach der Durchführung des digitalen Lernangebots ist vor dessen Überarbeitung. Die Qualität digitaler Lernangebote und deren Betrachtung u. a. durch das Instrument der Evaluation ist eine fortlaufende Angelegenheit. Prozesse und Produkte sollen dabei Tag für Tag, Schritt für Schritt angegangen und weiterentwickelt werden.

Diese fünf Tipps sind nicht abschliessend. Mit weiteren setzen Sie sich z. B. in unserem CAS eDidactics auseinander. Besuchen Sie uns doch mal. Wir freuen uns auf Sie.