16.06.2025

«Der Studiengang ist essenziell für das Fortbestehen der Osteopathie in der Deutschschweiz»

Reto Huber ist neuer Co-Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs Osteopathie an der FFHS. Im Interview verrät er, wie er durch Handballspielen zur Osteopathie kam und welche Herausforderungen auf den Berufsstand und speziell auf ihn in seiner neuen Rolle warten.

Reto Huber, wie sind Sie zur Osteopathie gekommen? 
Das ist eigentlich eine traurige Geschichte mit Happy End. Während meiner Karriere als Handballspieler habe ich eine schwere Knieverletzung erlitten und dadurch einen langen Prozess inklusive Operation und Physiotherapie durchlaufen. Das hat mich dann dazu gebracht, Physiotherapeut zu werden. Während meiner ersten Jahre im Beruf habe ich gespürt, dass es da «noch mehr» geben muss. Die Suche nach diesem «Mehr» hat mich schlussendlich zur Osteopathie gebracht. So hat sich am Ende eine schmerzhafte Erfahrung zu etwas ganz Tollem entwickelt.

Sie sind neuer Co-Studiengangsleiter des BSc Osteopathie. Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Da ist zum einen der Wunsch, jungen Leuten zu ermöglichen, diesen tollen Beruf zu erlernen. Der Studiengang ist essenziell für das Fortbestehen der Osteopathie in der Deutschschweiz. Die Position als Co-Studiengangsleiter ermöglicht es mir, mitzubestimmen, wie sich die Osteopathie in der Schweiz weiterentwickelt. Zum anderen ergibt sich aus dieser Position die Möglichkeit, spannende Leute kennenzulernen und viel Neues zu lernen, was mich persönlich sehr motiviert.

Welche Herausforderungen warten jetzt auf Sie? 
Da gibt es viele. Alltägliche, eher kurzfristige sowie langfristige Aspekte wechseln sich da munter ab. Wir haben ein erfahrenes, hoch motiviertes Team, das diesen Herausforderungen absolut gewachsen ist. 

Die FFHS bietet seit 2022 den einzigen Studiengang in Osteopathie auf Deutsch an. Das Interesse am Studiengang muss also gross sein?
Ein neues Bildungsangebot muss für die jungen Leute zuerst als Option sichtbar werden, was Zeit braucht. Wir sehen klar zunehmendes Interesse an unseren Informationsveranstaltungen sowie direkt bei den Anmeldungen zur Eignungsabklärung. Ich bin davon überzeugt, dass diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. 

Sie kommen selbst aus der Praxis: Welche Kompetenzen oder Haltungen wünschen Sie sich von künftigen Osteopathie-Absolventinnen und -Absolventen besonders?  ​​​​​
Osteopathie ist ein komplexes Zusammenspiel aus fachlichen (Hirn), menschlichen (Herz) und manuellen (Hand) Fähigkeiten. Unsere Aufgabe ist es, unseren Studierenden Fähigkeiten auf allen diesen Ebenen beizubringen und diese dann in ein grosses Ganzes zusammenzufügen. So können unsere Studierenden das komplexe System Mensch in all seinen Facetten individuell erfassen und ihre Patientinnen und Patienten bei der Lösung ihrer Beschwerden unterstützen.