Bei der Durchführung digitaler Lernangebote helfen diese 5 Tipps
In den vergangenen zwei Beiträgen ging es um die Planung sowie die Entwicklung digitaler Lernangebote. In diesem Beitrag geben wir Ihnen fünf Kurztipps zur Durchführung solcher. Die ersten drei Tipps beziehen sich dabei in erster Linie auf zeit- und ortsunabhängig durchgeführte digitale Lernangebote. Die letzten zwei auf Online-Präsenzveranstaltungen.
Gut vorbereitet ist halb durchgeführt: Seriöse Planung von inhaltlichen und e-didaktischen Aspekten im Vorfeld sind essenziell für eine erfolgreiche Durchführung von Online-Kursen.
1. Veränderte Rolle einnehmen
Fürs Vermitteln von Inhalten und Erteilen von Aufträgen braucht es keine Lehrpersonen. Dies geschieht über die zuvor entwickelten digitalen Lernangebote. Lernbegleitende sind deswegen jedoch nicht weniger wichtig. Sie nehmen hierbei aber eine andere Rolle ein, indem sie die Lernenden (pro-)aktiv unterstützen (z. B. Fragen beantworten, Feedback geben, zusätzliche Hilfestellungen bieten, Leistungen beurteilen, Diskussionen moderieren). Dieser veränderten Rolle müssen sich Lernbegleitende bewusstwerden und sich darauf einlassen wollen.
2. Personen «sichtbar» machen
Personen können auch wahrgenommen werden, wenn sie nicht da sind. Bei zeit- und ortsunabhängig durchgeführten digitalen Lernangeboten ist dies nicht per se gegeben. Diese soziale Präsenz kann u. a. durch aussagekräftige Nutzerprofile, anfängliche Vorstellungsrunden, regelmässige Ankündigungen, rasche Rückmeldungen oder moderierte Foren gefördert werden. Dies zeigt Lernenden, dass ihre Lernbegleitenden im digitalen Raum anwesend sind, und begünstigt die Kommunikation sowie die Zusammenarbeit in der Gruppe insgesamt.
3. Regeln und Erwartungen klären
Bei zeitgleicher Anwesenheit kann vieles zwischen Personen unmittelbar besprochen werden. Zeitversetzt ist dies herausfordernder. Hilfreich ist daher das anfängliche Klären von ein paar Regeln und Erwartungen zum gelingenden Miteinander (u. a. Netiquette). Auch geht es darum, transparent aufzuzeigen, was die Lernenden erwartet – und was sie erwarten können –, wie das Lernangebot «funktioniert» und was weshalb wichtig ist. Dies erleichtert die zeitversetzte Kommunikation und Interaktion mit den Lernbegleitenden als auch unter den Lernenden.
Und nun folgen zwei Tipps mit dem Fokus auf Online-Präsenzveranstaltungen (wie z. B. ein Webinar).
4. Lernumgebung vorbereiten
Gut vorbereitet ist halb durchgeführt. Auch wenn viele durch zig Online-Meetings mittlerweile geübt im Umgang mit diversen Webkonferenzsystemen sind, ist eine seriöse Einarbeitung in und Vorbereitung der digitalen Umgebung für eine Online-Präsenzveranstaltung wichtig – natürlich nebst der inhaltlichen und didaktischen Vorbereitung. Die solide Vertrautheit mit dem System und dessen Funktionen schafft Sicherheit und dient einem störungsfreien Ablauf der Veranstaltung. Natürlich kann immer mal etwas schiefgehen – wie auch der Zug für die Anreise zur physischen Veranstaltung mal ausfallen kann.
5. (Didaktische) Reduktion beachten
Das Arbeiten im Online-Raum benötigt tendenziell etwas mehr Zeit. Es ist daher ratsam, für die einzelnen Programmpunkte genügend Zeit einzuplanen. Reduktion und Fokussierung machen sich besonders bezahlt. Präsenzveranstaltungen im Online-Raum sind zudem ermüdender als reale Treffen vor Ort. Ausreichend Pausen sind daher ebenfalls wichtig.
Diese fünf Tipps sind nicht abschliessend. Mit weiteren setzen Sie sich z. B. in unserem CAS eDidactics auseinander. Im nächsten und letzten Beitrag dieser Reihe erfahren Sie fünf Tipps zur Evaluation von digitalen Lernangeboten.