27.03.2025

«Ich bin nicht nur auf dem Feld sehr ambitioniert, sondern auch im Beruf»

Dylan Schommer will hoch hinaus. Seine Körpergrösse von 2,03 Metern hilft ihm dabei auf dem Basketballfeld, ein gutes Zeitmanagement und Disziplin im Studium und im Beruf. Der 27-jährige Basketballprofi, der an der FFHS Wirtschaftsingenieurwesen studiert, konnte Gelerntes aus dem Studium bereits direkt im Beruf anwenden, was ihm eine Beförderung einbrachte.

Während seiner Lehre zum Gebäudetechnikplaner hätte Dylan Schommer die Gelegenheit gehabt, in den USA an einem College Basketball zu spielen. Doch seine Eltern bestanden darauf, dass er zuerst seine Lehre abschliesst, eine gute Entscheidung, wie er heute sagt.  Mit 19 Jahren unterschrieb er seinen ersten Profivertrag und stand dann zehn Monate lang nur auf dem Feld, ohne nebenbei zu arbeiten. «Ich wusste früh, dass ich neben dem Sport wieder arbeiten und mich weiterentwickeln wollte. Nach der Saison und auch unter der Woche hat man im Basketball genug freie Zeit, die man optimal nutzen kann».

Nach der Lehre absolvierte er die Berufsmatura. Heute arbeitet Schommer in einem 70-Prozent-Pensum und studiert jetzt Wirtschaftsingenieurwesen an der FFHS. Seit dieser Saison ist er Captain bei Neuchâtel Basket. «Ich bin nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Beruf sehr ambitioniert», sagt Schommer.

Kein Einzelkämpfer

Studium, Sport und Beruf – um das alles unter einen Hut zu bringen, braucht es laut Schommer vor allem einen flexiblen und toleranten Arbeitgeber, ein gutes Zeitmanagement, viel Disziplin und die Möglichkeit, online zu studieren. «Die FFHS mit ihrem flexiblen Studienmodell ist für mich ideal». Schon für die Berufsmatura hat Schommer viel im Selbststudium gelernt, deshalb fiel ihm das Online-Studium an der FFHS nicht schwer. Trotzdem muss er aufpassen, dass er nicht alles auf den letzten Drücker erledigt und macht sich deshalb auch einen Lern- und Zeitplan.

Beim Basketball hat Schommer seine Teamkollegen und im Studium? An den Präsenztagen trifft er seine Kommilitonen, dazwischen bleibt man über eine Chatgruppe in Kontakt. Je nach Modul, sei der Kontakt mehr oder weniger intensiv, aber: «Ich bin im Studium kein Einzelkämpfer, ich fühle mich nicht allein, wenn ich Hilfe oder Rat brauche, ist immer jemand verfügbar».

Unternehmensprozess optimiert

Bereits im ersten Semester seines Bachelorstudiums konnte Schommer das Gelernte im Unternehmen anwenden. Konkret ging es dabei um die Optimierung von Prozessen. Bislang lief die Auftragsvergabe bei Schommers Arbeitgeber, dem Ingenieurbüro IEM AG, oft manuell ab. Für seine Semesterarbeit optimierte er diesen Vergabeprozess kurzerhand, unter anderem durch Digitalisierung – die Konsequenz: Schommer wurde zum Projektleiter Lüftung/Entwickler Prozessoptimierung befördert. «Mein Studium hat mir sicher geholfen, für die Stelle infrage zu kommen.» Wenn die Leistung stimme, seien viele Unternehmen bereit, ihren Mitarbeitenden eine Chance zu geben und Weiterbildungen zu ermöglichen, ist der junge Basketballer überzeugt.

Momentan muss Schommer noch nicht ans Aufhören denken. Mit seinen 27 Jahren kann er noch viele Jahre Körbe werfen. Doch mit seinem Studium an der FFHS stellt er bereits die Weichen für seine berufliche Zukunft. Das Leben des jungen Basketballers ist eng getaktet. Im Winter und während der intensiven Spielzeit darf er in seiner Firma Minusstunden machen, die er im Sommer wieder aufholt. Für sein Studium lernt er oft am Sonntagvormittag. «Das soziale Leben leidet definitiv. Aber das muss man in Kauf nehmen, wenn man diesen Weg gehen will. Dafür geniesse ich meine Freizeit umso mehr», sagt Schommer.