Südafrika – Brig retour: Forschungsaustausch an der FFHS
Brig – Im Rahmen einer internationalen Forschungskooperation mit der North West University in Südafrika empfängt die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) drei Postdoktoranden als Forschungsfellows in Brig. Sie werden am UNESCO-Lehrstuhl an der Erforschung adaptiver und personalisierter Lernsysteme mitwirken und die Studien in ihrem Heimatland weiterführen.
Der UNESCO-Lehrstuhl an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) in Brig erforscht adaptive und personalisierte Lernsysteme. Dabei konzentrieren sich die Aktivitäten auf die Weiterentwicklung der Forschungskompetenz im internationalen Kontext, den Aufbau hochqualifizierter Arbeitsplätze in Brig sowie auf die Einrichtung eines Labors mit nationaler und internationaler Ausstrahlung.
Nachdem die entsprechende Infrastruktur an modernen Messtechnologien aufgebaut wurde (Eye-Tracking, Gesichtserkennung, Logfile-Analysen), startet nun das Aufbauprogramm für Forschende. Per Bergamin, Leiter des UNESCO-Lehrstuhls, begrüsste Mitte Juli die ersten Austauschforschenden aus Südafrika: „Die Forscher werden während vier Monaten in unsere Verfahren eingeführt und bauen auf ihren eigenen bisherigen Forschungserkenntnissen auf. Anschliessend kehren sie nach Südafrika zurück und werden für rund zwei Jahre weitere Studien an der North-West University durchführen.“ Die daraus resultierenden Forschungsergebnisse sollen gemeinsam publiziert und für den Aufbau eines internationalen Weiterbildungsangebots genutzt werden.
Hoher Bildungsdruck in Afrika
Die Forschungskooperation der FFHS mit Südafrika kommt nicht von ungefähr. Die UNESCO hat in ihrer Agenda 2030 die chancengerechte Bildung als globales Ziel definiert. „Wir konzentrieren unsere Aktivitäten auf die Nord-Süd-Achse“, so Bergamin. „In vielen afrikanischen Regionen sind 50% der Bevölkerung unter 16 Jahre alt. Es herrscht also ein riesiger Bildungsdruck, bei dem neue technologiebasierte Lernmethoden für die Zukunft eine entscheidende Rolle spielen können“. Laut dem Lehrstuhl-Leiter seien gerade die kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede sowohl auf organisationaler als auch regionaler Ebene wichtige Forschungskatalysatoren. Der UNESCO-Lehrstuhl wird durch die Loterie Romande unterstützt.