Hannes Tscherrig 02.12.2018 Brig

Theater mit Informatik-Studierenden

Am 6. und 7. September 2018 fand der Unterricht für die PiBS-Klasse 2016 für einmal im Tessin, am Teatro Dimitri statt. Das Ziel: Techniker sollen Soft Skills trainieren. Gefallen hat das Format besonders den Partnerfirmen, für die zwischenmenschliche Kompetenzen beim Rekrutieren immer wichtiger werden.

 

 

Informatik-Studierende an der Theaterschule? Was wie ein Widerspruch klingt, ist eigentlich ganz logisch. «Soft Skills werden mit der Digitalisierung und den sich daraus ergebenden komplexeren Anforderungen gerade auch für Informatiker immer wichtiger», ist Studiengangsleiter Oliver Ittig überzeugt. Schliesslich müssten Informatiker immer stärker auch Projektleitungs- und Kommunikationsaufgaben wahrnehmen, besonders wenn sie nach Abschluss ihrer Ausbildung Führungsrollen übernehmen möchten.

«Soft Skills werden gerade auch für Informatiker immer wichtiger».

Oliver Ittig
Studiengangsleiter Informatik

Soft-Skills-Seminar

Entsprechend hat die FFHS im September 2018 erstmals PiBS-Studierende ins Tessin geholt, zum Soft-Skills-Training am Teatro Dimitri, der Theaterschule am Eingang des Centovalli. Das Teatro ist wie die FFHS eine Teilschule der SUPSI und bietet neben Theaterausbildung auch Weiterbildung für Unternehmen. «Da der Workshop in lockerer Kleidung im Tessin statt am Arbeitsplatz oder an der FFHS in einem grossen Saal stattfand und für einmal Internetanschluss und Programmier-Entwicklungsumgebung nicht im Vordergrund standen, war es schon etwas ungewohnt für die Studierenden», räumt Oliver Ittig ein.

Unter der Leitung der Theater-Dozenten Daniel Bausch und Hans-Henning Wulff lernte die Gruppe mit Aktivierungs- und Bewegungsübungen das eigene Auftreten besser zu spüren und zu kontrollieren. Auch Kommunikations-Skills, wie die Wahrnehmung des Gegenübers und bewusstes Reagieren auf (Miss-)Kommunikation wurde erprobt und auf spielerische Art geübt. 

Kommunikation im Informatik-Projekt

Natürlich gefiel solch unmathematisches Gebaren nicht allen Studierenden. Der Grossteil, konnte für sich aber einen spürbaren Erkenntnisgewinn feststellen. Aufgefallen ist Oliver Ittig, «dass besonders die Unternehmensvertreter grossen Gefallen am speziellen Kurs an den Tag gelegt haben.»

Der Workshop soll deshalb weitergeführt werden. In Zukunft will man ihn jedoch besser auf die Bedürfnisse der Studierenden ausrichten. «Konkret sollen vermehrt Übungen zur Team- und Projektarbeit in Informatik-Teams Platz finden und so der Übergang zur ungewohnten Lernumgebung optimiert werden», so Ittig.