28.06.2021

Digitalisierung und Sport: Auf die Daten, fertig, los!

Sport bietet Spiel, Spektakel, Spass – und eine unendliche Flut an Daten. Am 35. FFHS Business Breakfast zeigten Profis auf, wie die Digitalisierung die Sportwelt verändert.

Sport ist das Streben nach Schnelligkeit, Weite, Präzision. Sport ist Wettkampf gegen die Uhr, einen Gegner oder gegen sich selbst. Und Sport ist mess- und vergleichbar, das war er immer schon.

Heute wird eine unendliche Flut an Daten rund um den Sport erfasst und ausgewertet. Viele davon werden in einer aggregierten Form auch dem ganz normalen Fan zugemutet. Ballbesitz, das Verhältnisse der Eckbälle, logisch, dass immer die Fussballmannschaft gewinnt, deren Spieler im Schnitt mehr Kilometer zurücklegen, als ihre Gegner. Logisch?

Prof. Dr. Jan Pieper zeigte am 35. FFHS Business Breakfast auf, wie sehr der Analysemarkt rund um den Sport boomt. Und dass die Daten auch den Sport und das Spiel selbst verändern. Wer die entsprechenden Korrelationen zwischen den Daten und der Realität auf dem Platz richtig erkennt, wird besser. Um etwa beim Fussball zu bleiben: Wenn eine Mannschaft vermehrt auf das gegnerische Tor schiesst, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch mehr Tore schiesst. Viel mehr Ballbesitz heisst aber nicht automatisch viel mehr Erfolg. Eine interessante Botschaft aus dem Referat von FFHS-Dozent Pieper: Die quantitative Datenerhebung allein macht noch keinen Weltmeister.

Die Digitalisierung verändert aber nicht nur den Sport. Sondern auch die ganze Welt drum herum. Vereine und Verbände, aber auch das Sponsoring und die Vermarktung können besser werden, wenn man die Technologien richtig einsetzt.

Dr. Christian Müller ist CEO von IX.CO, dem digitalen Arm von Infront Sports & Media, und überzeugt, dass der technologische Fortschritt (etwa Künstliche Intelligenz oder die Blockchain-Technologie) auch ganz neue Geschäftsfelder aufmachen wird. Mike Kurt, der erfolgreichste Schweizer Slalomkanute der letzten 50 Jahre, sieht derweil noch viel Verbesserungspotential vor allem in der Schweiz. Kurt erhofft sich entsprechende Inputs von Start-Up-Firmen, zumal die hiesigen Verbandsstrukturen dem technologischen Tempo manchmal etwas hinterherhinken. Kurt selbst gründete 2012 zusammen mit zwei Kollegen die Crowdfunding-Plattform www.ibelieveinyou.ch, welche weltweit zur erfolgreichsten Onlineplattform für die Finanzierung von Sportprojekten wurde.

Mit einem interessanten Langzeitblick schaut sich Janine Geigele die ganze Entwicklung an. Die langjährige Sportjournalistin berät heute Sportler bei der Vermarktung deren Karrieren, Zielen und Träumen. Am Business Breakfast machte sie deutlich, wie einschneidend die sozialen Medien die Kommunikation zwischen Athleten und dem Publikum verändert haben. Dass sich Sportler selbst vermarkten, ist an sich nichts Neues. Wer die heutigen Technologien und Plattformen jedoch geschickt nutzt, hat hier klar einen Wettbewerbsvorteil.

Mit der neuen Studienrichtung Sportmanagement an der FFHS steht Ihnen zukünftig ein fundiertes Bildungsangebot zur Verfügung, um die digitalen Anwendungen aus ihrem Sportumfeld zu identifizieren und zielgerichtet anwenden zu können.

Weiterführende Studiengänge