Entwicklung, Herausforderungen und Zinsprognose
Der Schweizer Immobilienmarkt erlebt eine bemerkenswerte Entwicklung, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Wohnimmobilienpreise sind um mehr als 15 Prozent gestiegen, was auf vielfältige Faktoren zurückzuführen ist. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise durch den dynamischen Immobilienmarkt der Schweiz und beleuchtet dabei entscheidende Aspekte.
So ruhig wie die Lage dieser Berghütte verhält sich der Schweizer Immobilienmarkt nicht: Entwicklungen und Herausforderungen bleiben dynamisch. (Foto: Joris Beugels)
Die Preissteigerungen bei Wohnimmobilien sind in der Schweiz nicht zu übersehen. Eine zentrale Triebkraft dieser Entwicklung ist die Wahrnehmung der Schweiz als sicherer Hafen für Kapitalanlagen. Investoren suchen vermehrt nach stabilen Anlagemöglichkeiten, und Immobilien erweisen sich als attraktive Option. Doch das ist nicht der einzige Grund. Das begrenzte Angebot an Immobilien hat ebenfalls Einfluss auf die steigenden Preise. In den letzten Jahren war die Bautätigkeit rückläufig, was zu einer Verknappung des Immobilienangebots führte.
Büroflächenmarkt: Regionale Unterschiede
Der Büroflächenmarkt in der Schweiz zeigt eine bemerkenswerte Dynamik. Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete er einen Anstieg der Büromarktmieten. Doch in den grösseren Wirtschaftszentren des Landes gibt es regionale Unterschiede. Während Zürich und Genf positive Ertragsaussichten bieten, verhalten sich andere Regionen zurückhaltender. Trotzdem sind die Prognosen für den gesamten Büroflächenmarkt eher verhalten. Interessanterweise befinden sich die Neubaugenehmigungen auf einem Zehnjahrestief. Dies könnte den Markt in den kommenden Jahren massgeblich beeinflussen.
Wohnsegment: Herausforderungen im Überblick
Im Wohnsegment sind die Herausforderungen klar erkennbar. Der Anstieg der Diskontierungssätze führt zu einem Rückgang der Marktwerte von Mehrfamilienhäusern. Dies könnte dazu führen, dass 2023 erstmals seit über zwanzig Jahren negative Gesamtrenditen auftreten. Die Gesamtrendite für das Jahr 2023 liegt bei -7,5 Prozent, was hauptsächlich auf negative Wertveränderungen zurückzuführen ist. Die Cashflow-Rendite bleibt jedoch stabil bei 2,8 Prozent.
Bürosegment: Ähnliche Entwicklungen
Im Bürosegment sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten. Wertveränderungen und Diskontierungssätze beeinflussen die Gesamtrendite. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet der Büroflächenmarkt erhebliche Veränderungen. Die Wertveränderungsrendite beträgt -7,5 Prozent, und die Gesamtrendite für 2023 liegt bei -5,5 Prozent. In den Wirtschaftszentren Zürich, Genf und Basel sind die Gesamtrenditen negativ, obwohl sich die Erträge regional unterschiedlich entwickeln. Diese Entwicklungen könnten den Immobilienmarkt in den kommenden Jahren massgeblich prägen.
Zinsprognose: Erwartete Veränderungen
Die Zinsprognose wirft einige interessante Fragen auf. Zentralbanken weltweit erwägen Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung. Dies führte zu einem Anstieg der Renditen von Staatsanleihen im September. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) zeigte sich vorsichtig und erwog mögliche Zinsanhebungen im Dezember, sofern die Inflation höher als erwartet ausfällt. Dennoch wird erwartet, dass erste Zinssenkungen frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2024 in Betracht gezogen werden, wenn eine schwächere Wirtschaft den Inflationsdruck mindert.
Vielfältige Hypothekenfinanzierungsmöglichkeiten
In der Welt der Hypothekenfinanzierungen haben Privatpersonen eine breite Auswahl. Festhypotheken mit festem Zinssatz für bestimmte Laufzeiten, variable Hypotheken, deren Zinssätze sich an Marktzinsen orientieren, und Geldmarkthypotheken mit kurzen Laufzeiten sind nur einige Optionen. Einige Banken bieten sogar spezielle Hypotheken mit Zinsreduktionen für bestimmte Anwendungsfälle an.
Kauf und Verkauf von Immobilien: Online-Makler oder persönliche Berater?
Beim Kauf oder Verkauf von Immobilien haben Kunden die Qual der Wahl zwischen Online-Maklern und persönlichen Beratern. Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile. Traditionell haben Makler den Immobilienmarkt in der Schweiz dominiert, wobei Maklergebühren zwischen zwei und fünf Prozent des Kaufpreises liegen. In den letzten Jahren haben Online-Makler jedoch an Bedeutung gewonnen. Sie sind kostengünstiger und bieten Dienstleistungen über das Internet an. Die Entscheidung zwischen Online-Maklern und persönlichen Beratern hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Persönliche Berater bieten umfassenderen Service und geniessen das Vertrauen vieler Kunden.
Fazit: Ein Blick in die Zukunft des Schweizer Immobilienmarktes
Insgesamt spiegelt der Schweizer Immobilienmarkt eine dynamische Entwicklung wider. Die steigenden Wohnimmobilienpreise, die Herausforderungen im Wohn- und Bürosegment sowie die Zinsprognose prägen diesen Markt. Die Auswahl an Hypothekenfinanzierungen ist vielfältig.
(Erstpublikation: UnternehmerZeitung Nr. 1, Januar 2024)