Medienmitteilung 09.09.2024 Nufenenpass

Die SUPSI und die FFHS erneuern ihren Affiliationsvertrag und verstärken die Zusammenarbeit in der angewandten Forschung

Auf dem Nufenenpass unterzeichneten die Verantwortlichen der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) und der FFHS und die zuständigen Staatsräte des Kanton Tessin und Wallis den erneuerten Affiliationsvertrag. Dieser definiert neue gemeinsame Zielsetzungen im Bereich angewandte Forschung und Innovation unter Berücksichtigung der jüngsten gesetzlichen Entwicklungen in beiden Kantonen.

Vor etwas mehr als 20 Jahren haben die damaligen Staatsräte Gabriele Gendotti und Claude Roch den ersten Affiliationsvertrag zwischen der SUPSI und der FFHS unterzeichnet. Seitdem fungiert der Kanton Tessin als Trägerkanton für die Entwicklung der FFHS innerhalb der SUPSI.

Die Angliederung basiert auf den Bestimmungen von Artikel 12 des Gesetzes über die Universitäten des Kantons Tessin und sieht die vollständige Integration der FFHS in allen akademischen Bereichen vor, bei gleichzeitiger Unabhängigkeit auf Verwaltungs- und Managementebene. Die Affiliation mit der FFHS ermöglichte es der SUPSI, sich über die Kantonsgrenzen hinaus zu entwickeln.

Der neue Affiliationsvertrag wurde unterzeichnet vom Präsidenten der SUPSI Giovanni Merlini, dem Präsidenten der FFHS Armin Walpen, dem Generaldirektor der SUPSI Franco Gervasoni, dem FFHS-Rektor Michael Zurwerra, der Vorsteherin des Departements Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Tessin Marina Carobbio Guscetti, dem Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Bildung des Kantons Wallis Christophe Darbellay, der Direktorin der Abteilung Kultur und Universitätsstudien des Kantons Tessin Raffaella Castagnola Rossini und dem Chef der Dienststelle für Hochschulwesen des Kantons Wallis Yves Rey.

Verstärkte Unterstützung und Zusammenarbeit in der angewandten Forschung

Die SUPSI und die FFHS bekräftigen die Grundsätze ihrer Zusammenarbeit im Rahmen des vorherigen Abkommens und verbessern die Möglichkeiten, Synergien in den Bereichen Lehre, Forschung, Dienstleistungen und Governance zu nutzen. Insbesondere verpflichten sich die beiden Institutionen, ihre Zusammenarbeit im Bereich des Blended Learnings und des Fernunterrichts, bei der Entwicklung neuer interkultureller
Lernangebote, bei der Kooperation in Forschungsprojekten und bei der gemeinsamen Entwicklung des Qualitätsmanagements auf strategischer Ebene zu verstärken.

Mit der heutigen Unterzeichnung auf dem Nufenenpass, dem symbolischen Berührungspunkt zwischen dem Tessin und dem Wallis, unterstreichen die beiden Kantone ihren Willen, die Zusammenarbeit in den strategischen Bereichen der Hochschulbildung und der Forschung zu verstärken.

In der neuen Vereinbarung wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Unterstützung von Innovation und angewandter Forschung gelegt, um die bereits fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der SUPSI und der FFHS zu intensivieren und einen wirksamen Beitrag zum Wachstum der beiden Regionen zu leisten, der sich positiv auf die Attraktivität und den Wohlstand auswirkt.

Ein wichtiges Jahr für die Hochschulbildung im Tessin und im Wallis

Das Jahr 2024 ist ein wichtiger Meilenstein nicht nur für die beiden Institutionen, die auf 20 Jahre Zusammenarbeit zurückblicken, sondern auch für die Hochschulbildung im Tessin und im Wallis.

Am 15. Mai 2024 hat das Parlament des Kantons Wallis einstimmig das neue Gesetz über Bildung und Forschung von universitären Hochschulen und Forschungsinstitute verabschiedet, welches die Anerkennung des Kantons Wallis als Standortkanton der FFHS beinhaltet. Dieses neue Gesetz sieht eine jährliche finanzielle Unterstützung des Kantons Wallis für die künftige Entwicklung der FFHS im Bereich der angewandten Forschung und Governance vor. Mit diesem Entscheid hat der Walliser Grosse Rat die Bedeutung der FFHS innerhalb der kantonalen Hochschullandschaft anerkannt.

Am 5. Juni hat der Staatsrat des Kantons Tessin dem Parlament die Botschaft zur kantonalen Hochschulpolitik für die Vierjahresperiode 2025-2028 vorgelegt. Neben der Erneuerung und Verstärkung der Unterstützung für die Tessiner Hochschullandschaft unterstreicht die Botschaft den Willen, die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen Tessin und Wallis zu intensivieren, auch dank der Präsenz der FFHS in der SUPSI als angegliederte Schule. Insbesondere sieht die Botschaft, welche im Herbst vom Tessiner Grossen Rat behandelt wird, einen finanziellen Beitrag für die Forschungszusammenarbeit der SUPSI mit der FFHS vor.

Angesichts dieser wichtigen und positiven Ereignissen haben die beiden Institutionen beschlossen, den Affiliationsvertrag zu aktualisieren und mit den gesetzlichen Entwicklungen in Einklang zu bringen.

Das Treffen auf dem Nufenenpass unterstreicht die Wichtigkeit dieser neuen Vereinbarung und bekräftigt die SUPSI und die FFHS in ihren gemeinsamen Zielen, darunter die Bestätigung der institutionellen Akkreditierung im Jahr 2028.

Die Fernfachhochschule Schweiz, Pionierin des Fernstudiums

Angesichts der Abwanderung zahlreicher Studierender setzte der Kanton Wallis Ende der 1980er-Jahre eine Arbeitsgruppe ein, die das Fernstudium als geeignete Option zur Lösung dieses Problems identifizierte. Die Gründung der Fernuni Schweiz 1991 in Brig und die Aufnahme des Betriebs der FFHS 1998 trugen wesentlich zum Aufbau einer akademischen Landschaft im Wallis bei. In ihrer 25-jährigen Geschichte ist die Fernfachhochschule Schweiz von 20 auf heute 3’300 Studierende in der Grund- und Weiterbildung gewachsen.

Das Studienangebot umfasst Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Wirtschaft und Technik, Informatik, Gesundheit sowie E-Didaktik. Das Studienmodell richtet sich insbesondere an Personen, welche ein Hochschulstudium mit Berufstätigkeit, Familie oder Spitzensport kombinieren möchten.

Die FFHS leistete Pionierarbeit im Bereich des Fernunterrichts und bot bereits mehr als 25 Jahre vor der allgemeinen Verbreitung dieser Unterrichtsform Kurse im Blended Learning an. Das Studienmodell der FFHS umfasst 80 Prozent Online- bzw. Selbststudium und 20 Prozent Präsenzunterricht an einem ihrer Standorte in Zürich, Bern, Basel, St. Gallen oder Brig. Die langjährige Erfahrung im Fernstudium hat die FFHS zur führenden E-Hochschule der Schweiz gemacht. Ihre Expertise wurde 2016 von der UNESCO anerkannt, die der FFHS einen Lehrstuhl im Bereich des personalisierten und adaptiven Fernunterrichts verlieh.

Wie auch die gesamte SUPSI hat die FFHS in den letzten Jahren ihre eigene Immobilienstrategie mit der Realisierung des neuen Gleisarena Campus am Hauptbahnhof Zürich und dem neuen Hauptsitz in Brig verfolgt, die beide 2021 eingeweiht wurden.

Das qualitative und quantitative Wachstum der FFHS ist zweifellos das Ergebnis der um- und weitsichtigen Führung durch den damaligen Gründer Kurt Grünwald (Rektor von 1998 bis 2007) und den jetzigen Rektor Michael Zurwerra.

Die SUPSI und FFHS in Zahlen

Im akademischen Jahr 2023/2024 waren 6’200 Studierende im Bereich Grundbildung an der SUPSI eingeschrieben, davon 1’778 an der FFHS (28.6%).

Im akademischen Jahr 2022/2023 zählte die SUPSI 4’480 Studierende in der Weiterbildung, davon 1’013 an der FFHS (22.6%).

Das Studienangebot der SUPSI umfasst insgesamt 32 Bachelor-, 19 Master- und einen Diplomstudiengang. Davon werden 10 Bachelor- und 4 Masterstudiengänge von der Fernfachhochschule Schweiz im Blended-Learning-Modell angeboten. 2023 hat die FFHS ihr Bildungsangebot um die Bachelor-Studiengänge Cyber Security und Osteopathie erweitert.