Projektarchiv Gesundheit
Hier finden Sie eine Auswahl an abgeschlossenen Projekten der Forschung am Departement Gesundheit.
Anpassung der Schweizer Bewegungsempfehlungen, Bundesamt für Sport BASPO
Regelmässige Bewegung und Sport ist für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen ein wichtiges Element zum Erhalt und Förderung der Gesundheit. Dies ist mittlerweile breit anerkannt und wissenschaftlich fundiert. Die Schweiz hat bereits seit 1999 Bewegungsempfehlungen für Erwachsene, seit 2006 auch Empfehlungen für Kinder und Jugendliche.
Im Jahr 2013 wurden diese beiden Empfehlungen basierend auf den Empfehlungen der WHO überarbeitet und für die Zielgruppe «ältere Erwachsene» ergänzt. Zudem gibt es mittlerweile Schweizer Empfehlungen für Säuglinge und Kleinkinder sowie für Schwangere und Frauen nach der Geburt.
Die WHO hat 2020 im Rahmen des «Global action plan on physical activity 2018-2030 (GAPPA)» ihre Bewegungsempfehlungen aus dem Jahr 2010 evidenzbasiert aktualisiert und zugleich Empfehlungen für den Umgang mit sitzendem Lebensstil sowie Empfehlungen für Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Menschen mit Behinderung ergänzt.
Auf dieser Basis wurden nun die Schweizer Bewegungsempfehlungen und auch das Grundlagendokument des Netzwerks hepa.ch «Gesundheitswirksame Bewegung. Grundlagendokument» überarbeitet. Bei dieser Aktualisierung stand neben der Aufarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen die Konsolidierung mit den Fachgesellschaften basierend auf den aktualisierten WHO-Empfehlungen im Vordergrund.
Das Mandat wurde von Ecoplan als Auftragnehmer in Zusammenarbeit mit einem breit aufgestellten Projektteam, bestehend aus ausgewiesenen Fachpersonen aus Bewegung und Gesundheit, umgesetzt. Prof. Sonja Kahlmeier (FFHS) hat bereits bei den ersten globalen Bewegungsempfehlungen der WHO mitgearbeitet und war Co-Leiterin bei der Überarbeitung der Schweizer Bewegungsempfehlungen und des Grundlagendokuments hepa.ch. Sie leitete ebenfalls die Erarbeitung der Bewegungsempfehlungen für Schwangere und Frauen nach der Geburt im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz. Sie hat zudem als Expertin die Erarbeitung der nationalen Empfehlungen von Deutschland und Österreich begleitet.
Kontakt: Sonja Kahlmeier
Dauer: Juni 2021 bis März 2023
Erhebung wirksamer Sportfördermassnahmen für das Kindes- und Jugendalter in ausgewählten Ländern
Basierend auf einem Postulat von Nationalrat Christian Lohr betreffend täglicher Sport- und Bewegungsaktivitäten im Kindes- und Jugendalter in der Schweiz (Postulat 18.3846) hatte das Bundesamt für Sport (BASPO) zum Ziel, Sportfördermassnahmen anderer Länder identifizieren, die wirksam, nachhaltig, innovativ und auf die Schweiz übertragbar sind.
Die Studie beschrieb die nationalen Sportfördersysteme und -instrumente für Kinder und Jugendliche von sechs Ländern (Norwegen, Deutschland, Frankreich, Österreich, England und die Niederlande) und identifizierte Erfolgsfaktoren sowie Stolpersteine der Fördermassnahmen identifizieren. So sollten wirksame Bewegungs- und Sportförderinstrumente für Kinder und Jugendliche identifiziert und geprüft werden, ob sich diese auf die Schweiz übertragen liessen.
Personengruppen, die sich heute in der Schweiz weniger bewegen als der Durchschnitt, galt es dabei besonders zu berücksichtigen, etwa Mädchen und junge Frauen, Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status oder mit Migrationshintergrund. Die Befunde wurden in einem Bericht zusammengefasst, welcher die Grundlage für die bundesrätliche Antwort auf das Postulat Lohr bildet.
Die Studie wurde von einem Projektteam der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) durchgeführt.
Kontakt: Sonja Kahlmeier
Dauer: Juli bis November 2021
Policy Evaluation Network (PEN)
Das Policy Evaluations-Netwerk (PEN) wurde als Teil des European Joint Programming Initiative on a Healthy Diet for a Healthy Life (JPI HDHL) lanciert. Es hat die Vision, Europa Tools zur Verfügung zu stellen, um Policies zu identifizieren, evaluieren und miteinander zu vergleichen, die sich mit Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung oder inaktivem Lebensstil befassen. 28 Forschungsinstitute aus 7 Europäischen Ländern haben ihre Expertise zur Verfügung gestellt, um das PEN Netzwerk zu gründen.
PEN wird den Inhalt, die Umsetzung und die Wirkungen von lebensstilbezogenen Policies in ganz Europa untersuchen. Es wird auf dem vorhandenen Wissen der Forschungsprojekte DEDIPAC (Determinants of Diet and Physical Activity) und INFORMAS (International Network for Food and Obesity/ non-communicable diseases Research, Monitoring and Action Support) aufbauen. Durch sieben verknüpfte Arbeitspakete wird PEN einen Überblick über «beste» öffentliche Policies geben, welche die grösste Wahrscheinlichkeit haben Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung oder inaktiven Lebensstil nachhaltig zu reduzieren. PEN wird die ersten Schritte hin zu einem Europäischen Policy Monitoring und Beobachtungssystems machen und das Verständnis über angemessene Studienansätze und Methoden für die Quantifizierung von Policywirkungen verbessern. Es wird zum Verständnis beitragen, wie transnationale erfolgreiche Policyumsetzung in unterschiedlichen kulturellen, demographischen und sozioökonomischen Settings erreicht werden kann, mit einem besonderen Fokus auf vulnerable Bevölkerungsgruppen.
Die Schlussfolgerungen des Abschlusssymposiums sind hier erhältlich. Es wurde gemeinsam mit drei weiteren EU-Projekte abgehalten.
Kontakt: Sonja Kahlmeier
Dauer: February 2019 – July 2022