Vom Eishockey- zum Marketingprofi und Unternehmer
Jonas Müller stammt aus einer Glarner Bäckerfamilie. Früher stand er als Eishockeyprofi im Tor, nach seinem Wirtschaftsstudium an der FFHS tanzt er beruflich auf mehreren Hochzeiten. Er engagiert sich nicht nur im Familienbetrieb, sondern arbeitet auch in einer Marketingagentur und hat kürzlich seine eigene Bäckerei und Café in Zürich eröffnet.
«Das Studium an der FFHS hat mir gezeigt, dass mir nicht nur Zahlen liegen, sondern auch das Kreative», sagt Jonas Müller.
14 Jahre lang war Jonas Müller der Mann zwischen den Pfosten, der letzte Mann − hinter ihm stand keiner mehr. Als Eishockeytorhüter spielte er unter anderem beim EHC Visp, den Kloten Flyers und den SCL Tigers. 300 Tage im Jahr stand er früher auf dem Eis, heute nur noch gelegentlich. «Schon während meiner Profikarriere wusste ich: Sport allein reicht mir nicht. Ich wollte mehr, vor allem mehr wissen», erinnert sich Jonas Müller.
Mit 32 Jahren gibt Müller den Profisport auf, wohl wissend, dass der Übergang in die Privatwirtschaft schwierig wird. «Neben einer guten Ausbildung zählt heute vor allem die Berufserfahrung. Während ich auf dem Eis stand, haben andere diese Erfahrung schon gesammelt», so Müller. Nur dank seines Bachelorabschlusses an der FFHS habe er überhaupt die Chance gehabt, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Verschiedene Welten zusammenbringen
Während seiner sportlichen Karriere hat Jonas Müller immer wieder gearbeitet, sei es im Familienbetrieb oder im Sponsoring- und Eventbereich. Auf der Suche nach einer geeigneten Universität oder Fachhochschule wurde er durch Teamkollegen auf die FFHS aufmerksam. «An der FFHS konnte ich den Sport und das Studium unter einen Hut bringen». Drei weitere Teamkollegen von Müller absolvierten zur gleichen Zeit den Bachelor in Betriebsökonomie. «Gemeinsam Sport treiben, gemeinsam lernen. Für mich waren diese Lerngruppen ein echter Gamechanger.»
Inzwischen liegt sein Abschluss an der FFHS sieben Jahre zurück. Nach beruflichen Erfahrungen im Salesmarketing ist er aktuell in einem Teilpensum im Business Development bei NMQ Switzerland, einer digitalen Marketingagentur tätig. Parallel ist er zusammen mit seinen vier Brüdern Teil des Glarner Familienunternehmens «Café-Konditorei Müller AG» und seit Mitte August auch Besitzer und Betreiber der WIM Bakery in Zürich.
Kann oder will sich Jonas Müller beruflich einfach nicht festlegen? «Ich fand es schon immer spannend, verschiedene Welten und Bereiche miteinander zu verbinden. Warum sich nur auf eine Sache konzentrieren, wenn man mehrere gleichzeitig haben kann», erklärt Müller. Diese Anpassungsfähigkeit verdanke er sicher auch seiner Zeit als Profisportler. Dort habe er in verschiedenen Vereinen immer wieder mit den unterschiedlichsten Menschen zusammengearbeitet und sich auf sie eingelassen. «Und das abwechslungsreiche Studium an der FFHS hat mir gezeigt, dass mir nicht nur Zahlen liegen, sondern auch das Kreative», fasst Müller zusammen.
Seit Mitte Juli hat Jonas Müller noch eine weitere Rolle übernommen, dieses Mal aber im privaten Bereich. Er ist Vater eines kleinen Jungen geworden. «Das ist jetzt meine wichtigste Aufgabe». Auch in seiner knapp bemessenen Freizeit hält er sich alle Optionen offen, wie er sagt. «Früher gab es nur Eishockey, jetzt kann ich endlich alle Sportarten ausprobieren, auf die ich gerade Lust habe», so Müller.