30.05.2023

Auf diese 5 Punkte sollten Sie bei der Entwicklung digitaler Lernangebote achten

Unser letzter Beitrag drehte sich um die Planung digitaler Lernangebote. In diesem Beitrag geht es nun um deren Entwicklung. Sobald die Durchführung eines Lernangebots gestartet ist, lassen sich Änderungen daran nur noch bedingt vornehmen. Umso wichtiger ist es daher, ein funktionstüchtiges und zielführendes Produkt zu entwickeln. Die folgenden fünf Kurztipps helfen Ihnen dabei.

1. Lernende fokussieren

Die Lernenden und ihr Lernen stehen im Zentrum. Sowohl in der Planung als auch der Entwicklung ist das Produkt didaktisch wie technologisch konsequent auf die Lernenden auszurichten. Daher ist es wichtig, sie zu kennen, ihre Perspektiven mitzudenken und sie nach Möglichkeit gar in die Entwicklung der Lernangebote einzubeziehen (z. B. im Rahmen von Fokusgruppen, Befragungen, Usability-Tests).

2. Interaktion fördern

Schwimmen lernt man im Wasser. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand ist ein essenzieller Faktor für den Lernerfolg. Dies gilt auch bei digitalen Lernangeboten. Deren Lernaktivitäten sollen daher entsprechend den anvisierten Lernzielen Lernengagement fördern. Digitales Lernen ist dabei weit mehr als das Schauen von Lernvideos und das Lösen von Multiple-Choice-Tests. Digitale Lernangebote bieten eine Fülle von Möglichkeiten für lernförderliche Lernaktivitäten.

3. Aufträge präzisieren

Echte Lernzeit setzt voraus, dass Lernende wissen, was zu tun ist. Während Unklarheiten in einer Präsenzveranstaltung unmittelbarer beseitigt werden können, ist dies bei zeit- und ortsunabhängigen digitalen Lernangeboten anspruchsvoller. Informationen und Instruktionen sind daher im Rahmen der Entwicklung vollständig, verständlich und präzise zu formulieren, so dass Lernende später ungehindert arbeiten und lernen können.

4. Überlastung vermeiden

Weniger ist manchmal mehr. Digitale Lernumgebungen und -materialien sind so zu gestalten, dass sie den kognitiven Eigenschaften unseres Gehirns genügen. Technologie bietet viele multimediale und interaktive Möglichkeiten. Bei der Entwicklung digitaler Lernangebote ist darauf zu achten, dass Lernende ihre kognitiven Ressourcen fürs Lernen einsetzen können und nicht für die Technologie verschwenden müssen.

5. Feedback einholen

Lieber früh als spät scheitern. Je eher in der Entwicklung digitaler Lernangebote Mängel und didaktische Fehlüberlegungen erkannt werden, desto besser. Das frühzeitige Einholen von Feedback bei relevanten Stakeholdern – auch wenn nur erste Prototypen des Produkts vorhanden sind – ist daher hilfreich. Schwachstellen können so zu einem Zeitpunkt behoben werden, wo dies noch möglich und in der Regel kostengünstig geschehen kann.

Diese fünf Tipps sind nicht abschliessend. Mit weiteren setzen Sie sich z. B. in unserem CAS eDidactics auseinander. Im nächsten Beitrag erfahren Sie fünf Tipps zur Durchführung und Evaluation von digitalen Lernangeboten.